Töten mit deutschem Patent
DOKU “Waffen für die Welt” (Di., 20.15 Uhr, Arte) zeigt, wie hier entwickelte Gewehre in Krisenregionen gelangen
VON WOLF DIETER VOGEL
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Der Politikwissenschaftler Carlos Pérez Ricart, dessen Recherchen für den Film eine wichtige Rolle spielen, bezweifelt das: “Wir wissen, dass die mexikanische Regierung 2003 und 2004 an einem Lizenzvertrag mit Heckler & Koch interessiert war.” Es sei um die Produktion des G36 gegangen. Nach Angaben des Finanzministeriums sei dafür vier Jahre lang Geld an H&K überwiesen worden. Man habe eine Summe von 22,8 Millionen Pesos (etwa 1,2 Mio. Euro) bezahlt, bestätigt das Sedena und räumt ein, dass es einen Technologietransfer gegeben habe. Für das Geld wurden nie G36 hergestellt, jetzt aber produziert jene Fabrik in Querétaro das FX05. Werden die Waffen also ohne Lizenz, aber mit Beteiligung von H&K hergestellt? Es sei wahrscheinlich, dass die Firma bei solchen Produktionen im Spiel ist, meint Rüstungsgegner Jürgen Grässlin: “Eine Hightechwaffe vom Typ G36 kann nicht von irgendeiner Firma weltweit nachgebaut werden, dazu brauchen sie das Know-how von hoch qualifizierten Technikern von Heckler & Koch.” Weiter Lesen